Irrtümer in Sachen Einbruchschutz
Hier einige Irrtümer in Sachen Einbruchschutz, die man immer wieder mal von einigen Personen hört. Wir klären Sie auf und geben Ihnen darüber hinaus noch einige Tipps zum Thema Einbruchschutz mit auf den Weg.
Einige Irrtümer halten sich hartnäckig
Es gibt sie in allen Bereichen: Die sogenannten "Urban Legends". Solche Modernen Sagen sind Meinungen, die in den Köpfen von vielen Menschen verankert sind, jedoch trotzdem falsch sind. Diese werden immer weitergetragen und halten sich so immer weiter in den Köpfen der Menschen. Auch in Sachen Einbruchschutz gibt es so etwas. Wir sagen Ihnen, was welche das sind und warum diese nicht der Wahrheit entsprechen oder keine Relevanz haben.
Irrtum 1: „Bei mir gibt es sowieso nichts Wertvolles zu holen!“
Selbst, wenn Sie damit recht haben, können das die Einbrecher nicht wissen. Somit werden Sie trotzdem bei Ihnen einsteigen, Ihnen trotzdem alles das wegnehmen, was Ihnen in diesem Moment wertvoll erscheint und begehen, neben den kaputten Fenstern und Türen, auch weitere Sachbeschädigungen. Somit lohnen sich zusätzliche Sicherheitsvorrichtungen und ein Alarmsystem dennoch.
Irrtum 2: „Was man für Sicherheitsvorrichtungen hat, ist egal, die kommen eh ganz schnell rein!“
Tatsächlich ist es so, dass je mehr Hindernisse ein Dieb aus dem Weg räumen muss und je mehr Risiken er eingehen muss, desto eher lässt er von seinem Vorhaben ab oder sucht sich von vornherein ein anderes Objekt. Fensterkontakte, Bewegungsmelder und sichtbare Alarmanlagen schrecken gewaltig ab.
Irrtum 3: „Meine Wertsachen findet der nie!“
Gewohnheitsdiebe kennen fast alle guten Verstecke. Aber selbst, wenn der Dieb Ihre Sachen nicht findet, nimmt er trotzdem das mit, was er findet und beschädigt dabei auch die Fenster oder Türen und begeht ggf. viele weitere Sachbeschädigungen. Somit lohnt sich eine einfache Alarmanlage auch dann.
Irrtum 4: „Einbrecher kommen ja immer nur nachts!“
Einbrecher steigen in den seltensten Fällen tief in der Nacht in Häuser ein. Viel mehr dann, wenn sie vermuten, dass einfach niemand zuhause ist. Das kann während der Arbeitszeit, dem Einkaufen, der Urlaubszeit oder in den Abendstunden am Wochenende sein. Eine Anwesenheitssimulation ist somit sehr hilfreich.
Irrtum 5: „Ich habe einen Hund, da traut sich dann sowieso kein Einbrecher rein!“
Tatsächlich kann ein gut abgerichteter großer Hund einen wirksamen Schutz bieten, wenn ein Einbrecher kommt. Aber was, wenn der Hund dann nur spielen will oder etwas zu fressen bekommt, was ihn sofort einschlafen lässt? Das würde Ihr Hund niemals zulassen? Ok, dann haben Sie einen großartigen Hund, den Sie aber bestimmt doch oft in Ihrem Auto mitnehmen, wenn Sie irgendwo hinfahren, oder? Nun ja...wenn er unterwegs ist, dann kann er Ihre Wohnung auch nicht beschützen. Eine Alarmanlage hingegen schon.
Smart Home und Anwesenheitsimulation
Zur Erhöhung der Sicherheit bietet die moderne Technik zahlreiche Möglichkeiten. Den Top-Trend bilden dabei Maßnahmen der intelligenten Gebäudesteuerungen, die Ihr Heim zu einem "Smart Home" machen. Dadurch lassen sich automatische Szenen einprogrammieren, die eine Anwesenheit sehr glaubhaft machen. Dies nennt man Anwesenheitssimulation.
Auch wenn Sie nicht da sind, wird dann ab und zu das Licht in bestimmten Räumen eingeschaltet, während woanders das Licht ausgeht. Rollläden und Jalousien werden automatisch betätigt. Auch solche Komponenten wie Musik können miteinbezogen werden. Das automatische Regeln von Laut- und Lichtstärken sorgt dafür, dass Einbrecher glauben, dass jemand zuhause ist.
Alarmanlagen, Kameras und Sensoren
Für Smart Home Systeme gibt es auch Glasbruchsensoren und eingebundene Bewegungsmelder, sodass in Verbindung mit Alarmanlagen ein zuverlässiger Schutz entsteht, wenn eingebrochen wird. Die Sensoren bemerken eine Beschädigung des Fensters oder dass die Terassentür bzw. ein Fenster im Haus geöffnet wurde. Bewegungsmelder registrieren zudem die Anwesenheit. Eine einprogrammierte Szene im Smart Home System könnte dann z.B. einen Alarm ertönen lassen, alle Lichter im Haus anschalten und gleichzeitig alle Rollläden und Jalousien runterfahren.
Die Vergangenheit zeigt, dass eine blinkende LED und ein Aufkleber von einem Sicherheitsunternehmen an den Außenfenstern ausreichen, um einige Einbrecher abzuchecken. Aus diesem Grund sollten zusätzliche Sicherheitssysteme wie Sperrriegel, Sensoren und Spezialschlösser am besten deutlich sichtbar sein. Solche Elemente sollten niemals versteckt angebracht werden, denn schließlich wollen Sie gar nicht erst den Ärger eines Einbruchs haben, selbst wenn dieser dann kurzfristig durch Alarm, Kameraaufzeichnung und Festbeleuchtung vereitelt wurde.
Für noch mehr Einbruchschutz raten wir zu leuchtenden Strahlern im Garten, die mit Bewegungsmeldern gekoppelt sind. Achten Sie zudem darauf, dass es keinen Sichtschutz gibt, durch die sich ein Einbrecher sicher fühlen kann. Verzichten Sie auf dichten Bewuchs und undurchsichtige Hecken, wenn Sie sich maximalen Einbruchschutz wünschen. Wenn man von allen Seiten von den Nachbarn gesehen werden kann, überlegt es sich manche Einbrecher noch einmal, ob er bei Ihnen einsteigen will.
Einbrüche in Österreich
Im Jahr 2022 gab es in Österreich laut der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) über 6000 Einbrüche. Damit ist die Zahl der Einbrüche gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen. Das sind jedoch nur die Delikte, die tatsächlich zur Anzeige gekommen sind. Die tatsächliche Zahl der Einbrüche liegt weit höher.
Förderungen „checken“
Förderungen für Einbruchschutz sind in Österreich Ländersache. Somit gibt es keine einheitlichen Förderungen. Wir raten dazu vor dem Kauf und dem Einbau von Sicherheitsmaßnahmen immer zu prüfen, ob in Ihrem Bundesland gerade Zuschüsse für Sicherheitsmaßnahmen vorliegen.