Unterschied AC-Laden und DC-Laden
Je mehr Elektroautos es gibt, desto mehr wächst auch das allgemeine Interesse am schnellen Laden in der Elektromobilität. Aber ist es immer besser schneller zu laden? Wir sagen Ihnen, was den Unterschied zwischen AC-Laden und DC-Laden genau ausmacht, was davon Ihr E-Auto schneller lädt und ob es immer sinnvoll ist, die schnellste Ladeart zu wählen.
AC und DC - was bedeutet das genau?
AC ist die englische Abkürzung für alternating current und bedeutet zu deutsch Wechselstrom. DC ist hingegen die Abkürzung für direct current, was zu deutsch Gleichstrom bedeutet. Photovoltaik-Anlagen produzieren zum Beispiel Gleichstrom, aber aus der normalen Steckdose entnommener Strom liefert Wechselstrom.
AC-Laden
Schonend Laden mit Wechselstrom
Beim AC-Laden wird der Strom aus dem Stromnetz direkt durch einen On-Board-Charger (OBC) im Auto durch mehrere Konverter in nutzbaren Gleichstrom umgewandelt. Hier wandelt also ein Gerät im Auto selbst den Strom um, was Zeit in Anspruch nimmt.
Das Laden mit einer Normalladestation mit AC dauert länger, da maximal 22 kW Ladeleistung verwendet werden können. Die meisten privaten Heimladelösungen verwenden jedoch nur 11 kW, weil viele Elektroautos nur für diese AC-Ladeleistung ausgelegt sind. Zudem muss die Installation von Ladestationen über 11 kW schriftlich durch den Netzbetreiber genehmigt werden.
Es gibt aber auch Vorteile: Das Laden mit AC ist deutlich batterieschonender, weil es den Akku viel weniger belastet. Das erhöht die Lebensdauer der Batterie beträchtlich. Zudem sind AC-Ladestationen deutlich günstiger in der Anschaffung als DC-Ladestationen.
DC-Laden
Schnelles Laden mit Gleichstrom
Beim DC-Laden wird der Strom direkt in der Ladestation umgewandelt und kann somit, ohne weitere Umwandlung durch den im Auto befindlichen On-Board-Charger (OBC), direkt zur Batterie geleitet werden. Diese direkte Übertragung geht schneller.
Die Ladeleistung von DC-Ladestationen kann bis zu 400 kW betragen. In der Regel liegt die allgemein verwendete DC-Ladeleistung aber bei 50 bis 150 kW. Alles, was darüber hinaus geht, wird als HPC (High-Power-Charging) bezeichnet. Sobald ein Ladevorgang mit einer Ladeleistung von über 50 kW getätigt wird, wird von einem Schnelllade-Prozess gesprochen.
Auch wenn es viel schneller geht: Das DC-Laden belastet Batterien deutlich mehr. DC-Laden empfiehlt sich immer nur dann, wenn das Auto nur kurz irgendwo stehen soll, beispielsweise auf dem Rastplatz einer Autobahn. Zudem sind in der Anschaffung DC-Ladesäulen deutlich teurer als AC-Ladesäulen.
Geschätzte Ladezeiten
Hier einige geschätzte Ladezeiten in Abhängigkeit zur Ladeleistung. Die Zahlen sind natürlich auch abhängig vom zu ladenden Fahrzeug.
- Ladekabel mit einer Haushaltssteckdose (max. 3,7 kW) = bis zu 14 Stunden
- Wallbox (11 kW) = 3 - 6 Stunden
- Wallbox (22 kW) = 1,5 - 3 Stunden
- DC-Ladestation (50 kW) = 30 - 60 Minuten